Kunstturner-Vereinigung des Kantons Solothurn - KVKSO

Nils Haller

Kann Nils Haller die Karriere fortsetzen?nils haller keystone

Der Bieler Nils Haller kämpft für seine Rückkehr auf das internationale Parkett. Nach der Universiade im Juli in Südkorea entscheidet er über seine Zukunft.

Nils Haller, Spitzen-Kunstturner mit Standort Magglingen, war in den letzten Jahren nicht zu beneiden. Da turnte er sich an die Weltspitze. Bei seinem ersten internationalen Grossanlass im Mai 2012, den Europameisterschaften in Ungarn, belegte der damals 22-Jährige mit zwei Finalplätzen (zwei siebte Ränge an den Ringen und am Barren) Spitzenklassierungen. Die Kurve zeigte steil nach oben. «Diese EM werde ich wohl immer in Erinnerung behalten», strahlt er damals, «ich bin noch kein Routinier an Grossanlässen und hoffe, dass ich auch in Zukunft wieder in Finals turnen darf.»

Diesen Wunsch konnte sich der heute 25-jährige Nils Haller nicht mehr erfüllen. Verletzungen und Operationen an der Schulter brachten ihn arg in Rücklage (das BT berichtete). Seit einigen Monaten kann er zwar wieder voll trainieren, «doch der Rückstand ist gross. Zwei Jahre Pause, das geht nicht spurlos vorbei. Mir fehlt es vor allem an Kraft und Kondition, um international mitzuhalten. So kann ich auch dem ganzen Team nicht helfen.»


Grossanlässe 2016

Noch ist der Geduldsfaden nicht gerissen. Nils Haller nimmt alle Mühen auf sich, um im Juli in Topform zu sein. An der Universiade in Südkorea werden er und das Trainerteam aufgrund der Leistungen eine Standortbestimmung vornehmen. «Auch mein Gefühl wird entscheidend sein», so Haller. Das Gefühl oder die Gewissheit, den Anschluss doch noch zu schaffen. Denn: Die Grossanlässe sind nah. Im Mai 2016 finden in Bern in der Postfinance Arena die Europameisterschaften statt, wenige Wochen später möchte Nils Haller als Einzelturner oder wenn möglich mit dem Team an den Olympischen Spielen in Rio teilnehmen. Und wenn alles klappt, wie er sich das vorstellt, sind bereits die Weltmeisterschaften in diesem Jahr ein Thema.

«Im Moment schaue ich nicht soweit. Klar hoffe ich, dass die Standortbestimmung positiv ausfällt. Aber derzeit will ich mich mit Prognosen nicht aus dem Fenster lehnen.» Die Alternative ist für Haller klar: Ein Nein würde das frühe Karrierenende bedeuten. Der Student hat ein Teilzeit-Sportstudium in Bern in Angriff genommen. Auf dieses würde er sich dann vollends konzentrieren.

von Beat Moning, Bieler Tagblatt. Bild: Keystone

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