An der Heim-EM in Basel wird Benjamin Gischard für seine langjährige Hartnäckigkeit belohnt. Er gewinnt am Boden mit einer bombastisch sauberen Übung verdient die Silbermedaille. Durch die nur sehr wenigen Wackler bei den Ständen, waren die Kampfrichter gezwungen Gischard mit einer hohen Note zu honorieren. Nur der russische EM-Star Nikita Nagornyy stand ihm vor der Gold-Sonne.




Mit 14.666 Punkten und dem 3. Rang qualifizierte sich Benjamin Gischard, von seinen Turnkollegen Jämi genannt, für den Bodenfinal. Dort packt er noch einen Drauf. Und zwar wie! Jämi zeigte kaum Schwächen und suchte bei jeder seiner sieben Sprungreihen den Stand. Die höhste Ausführungsnote in diesem Bodenfinal ging deshalb verdientermassen an Jämi. Am starken Nikita Nafogornyy gab es aber kein vorbei kommen. Unglaubliche 8 Zehntelspunkte mehr an Schwierigkeiten zeigte er. Da liegen auch ein paar Unsauberheiten drin, um die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Auf den dritten Rang im Bodenfinal turnte sich der Italiener Nicola Bartolini.

Für Jämi ist dieser Podestplatz der Erste an einem der grossen Anlässe (WM, EM, Olympia) wo er alleine auf das Podest steigen darf. Im Jahr 2016 durfte er mit dem Team, ebenfalls bei einer Heim-EM in Bern, aufs dritte Teampodest stehen. Nun, 4 Jahre später, und nach einem vierten Rang im Vorjahr, kommt weiteres Edelmetall ins Palmares des Turners aus Herzogenbuchsee. Auch wenn es keine Team-EM war, ist dieser Erfolg auch ein grosser Beitrag ans Team. Die Schweiz steht im Medaillenspiegel an dritter Stelle hinter den zwei grössten europäischen Turnnationen Russland und Grossbritannien.

Es ist deshalb ganz natürlich, dass sich die Schweiz auf die olmypischen Spiele von Tokio freuen darf. Jämi und all seine Teamkollegen sind in guter Form, um die Schweiz im Sommer würdig zu vertreten. Mit diesen Leistungen sind grosse Taten nicht mehr nur träumerische Vorstellungen, sondern greifbare Realität.

SRF-Videos:
EM-Silberübung von Jämi
Interview nach dem Wettkampf
Sportpanorama

Foto-Quelle: STV